Für die Verantwortlichen der Norddeutschen Gartenschau entwickelt sich die Schließung der Parkanlage gerade bei diesem traumhaften Frühlingswetter zu einer mehrfachen Zerreißprobe und finanziellen Belastung.
Während in den schleswig-holsteinischen Tierparks der Andrang riesengroß ist, müssen die Pforten des Arboretums geschlossen bleiben. Die Parkplätze – z. B. in Eekholt – sind restlos überfüllt mit Erholungssuchenden, die übrigens auch aus Hamburg und Niedersachsen anreisen.
Im Büro der Norddeutschen Gartenschau steht das Telefon nicht mehr still. Immer wieder werden die Mitarbeiter*innen mit Fragen überschüttet und oft in heftige Diskussionen verwickelt. Die Anrufer, es sind Garten- und Naturfreunde, können zu Recht nicht nachvollziehen, inwiefern ein geregelter Besuchsablauf in dem weitläufigen Gelände der Norddeutschen Gartenschau (16 ha mit Wiesenpark) eine höhere Ansteckungsgefahr darstellt, als in den Tierparks.
Nach dem Winter und den vielen Corona-Einschränkungen ist die Sehnsucht der Menschen nach Grünräumen und spannenden Blumenerlebnissen, die für Körper, Geist und Seele anregend und erholsam sind, sehr stark ausgeprägt.
Die allgemeine Wohlfahrtswirkung des Grüns wird immer noch unterschätzt.
Leider blüht der Bilderbuchfrühling in der Norddeutschen Gartenschau an unseren Besuchern vorbei. Gerade beginnt bei uns die deutschlandweit bekannte Strauchrosenblüte. Und mit den etwa 600.000 schneeweißen, duftenden Dichter-Narzissen, sie stehen zurzeit in voller Blüte, verpassen unsere Gartenfans und treuen Dauerkartenbesitzer einen der schönsten Blütenhöhepunkte im Gartenjahr.
Für den Förderkreis, der für die jährliche Unterhaltung etwa 550.000,- € erwirtschaften muss, um Gehälter und Sachmittel zu finanzieren, sind die Einnahmeverluste von März und April ein finanzielles Desaster.
Die entgangenen Einnahmen sind bis zum Jahresende nicht mehr aufzuholen und gefährden in Kürze die Zahlungsfähigkeit des Förderkreises.
In Hinsicht auf die Schließung gibt es für die Dauerkartenbesitzer einen kleinen Trost: Die Norddeutsche Gartenschau verlängert die Gültigkeit der aktuellen Dauerkarten um eine Frist von zwei Monaten.
Dennoch ein neues Highlight
Es ist der Otto Henneberg-Poppenbüttel Stiftung zu verdanken, dass es trotz der Corona-Krise in der Norddeutschen Gartenschau keinen Stillstand gibt.
Dank einer sehr großzügigen, zweckgebundenen Spende für die Themen Schule, Studium und Volks- und Umweltbildung, haben wir in den letzten Wochen mit einem sehr großen technischen Aufwand ein 85 Zoll (215,09 cm) Outdoor Display in UHD (4K) installiert. Die Gesamtzuwendung der Stiftung beträgt für dieses Projekt rund 30.000,- €. Auf diesem großen Hochleistungs-Display werden wir neben Lehrfilmen aus der Schulbiologie, der Gehölzkunde und Baumökologie auch aktuelle Kurzfilm-Tipps für Garten- und Naturfreunde zeigen.
Fünf Lehrfilme sind bereits fertiggestellt worden. Der aktuellste Beitrag ist eine 3 D Filmanimation zu dem schulbiologischen Thema:
Hauptfunktionen der Blätter – Aufbau, Photosynthese und Ablauf der Herbstfärbung.
Dieser Lehrfilm hat eine Länge von 7 Minuten.
Ein Thema, das Herrn Warda besonders am Herzen liegt, ist die
Untersuchung über den ökologischen Wert heimischer und nicht heimischer Gehölzarten als Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Insekten und andere Tierarten.
An diesem interessanten und hochaktuellen Filmthema arbeitet Warda, der ein leidenschaftlicher Freizeit-Profi-Filmer ist und auch die bisherigen Videos selber gedreht hat, seit zwei Jahren.